Nach zehn Jahren in der Leitung unserer Schule verlässt du uns nun. DU wirst uns und der Schule fehlen. Wir wünschen dir von Herzen alles, alles gute für deinen neuen Lebensabschnitt und vermissen dich jetzt schon…Das letzte Wort gehört dir:

Ihr Lieben,

es ist soweit, ich muss mich langsam von Euch verabschieden, ab 01.04.2021 werde ich nicht mehr Geschäftsführerin der Freien Schule Tecklenburger Land sein. Ein komisches Gefühl…
Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Mir liegen die Schulen sehr am Herzen, aber mein Hauptberuf ist ein anderer und auf Dauer ist es schon anstrengend beides unter einen Hut zu bringen. Ich hatte immer vor, die Hauptverantwortung für die Schulen irgendwann abzugeben und jetzt ist für mich der richtige Zeitpunkt.

Die Schulen sind in guten Händen und ich kann mich beruhigt anderen Aufgaben widmen.
Ich habe die Arbeit an der Schule immer geliebt, zunächst fast fünf Jahre als Vorstandsvorsitzende des Vereins und dann nochmal vier Jahre als Geschäftsführerin.

So viele Menschen habe ich getroffen, so viele spannende, emotionale, aufregende Situationen erlebt, so unendlich viele Gespräche geführt. Es war wirklich eine tolle Zeit.
Ich bin in den letzten 10 Jahren persönlich gemeinsam mit der Schule gewachsen, ich habe unfassbar viel gelernt. Natürlich habe ich mir viel juristisches Spezialwissen angeeignet über Ersatzschulrecht, Schulrecht, Arbeitsrecht, Ersatzschulfinanzierungsrecht, Brandschutz- verordnungen und ich weiß nicht was noch alles.

Aber viel wichtiger waren für mich die Erfahrungen mit den Menschen, mit Euch allen.
Wir haben zusammen eine Schule gegründet und sie 10 Jahre lang betrieben.
Was für ein großartiges Projekt!
Alle zusammen haben wir es geschafft, jeder/jede hat sein Talent eingebracht und so zum Erfolg beigetragen.

Für mich persönlich war und ist es vor allem wichtig, gemeinsam zu entscheiden, ohne Hierarchie mit maximaler Demokratie. Nicht immer ist das gelungen, aber sehr oft schon. Dabei war es nicht immer einfach, alle Interessen und Bedürfnisse zu berücksichtigen. Schließlich waren und sind wir alle mit großer Leidenschaft bei der Sache, oft ehrenamtlich und oft über unsere persönlichen Grenzen gehend mit dem gemeinsamen Ziel: das Beste für unsere Kinder und Jugendlichen.

Die Schulen sind nicht so schnell gewachsen, wie wir uns das gewünscht hätten. Ich finde das nicht schlimm, denn ich verstehe unsere Schulen als Lebensorte, in denen das Zusammenwirken aller Beteiligter in demokratischer Art und Weise erfahren, ausgehandelt

und weiterentwickelt wird. Die Diskussionen, der Austausch, das gemeinsame Ringen um Formulierungen, all das haben wir mit Herzblut gelebt.
Ich brenne nach wie vor für ein Bildungssystem dessen Basis selbstbestimmtes Lernen, demokratische Mitbestimmung und gegenseitiger Respekt ist. Ich hoffe, dass sich noch viel mehr Menschen in ganz Deutschland auf den Weg machen, einen Lernort für ihre Kinder zu schaffen, mit einer ganzheitlichen, solidarischen und basisdemokratischen Lebens- und Lernkultur. Dafür werde ich mich weiter einsetzten und so diesem Thema treu bleiben.

Der Freien Schule Tecklenburger Land wünsche ich von Herzen, dass sie ein Ort bleiben kann, an dem Kinder glücklich sind.
Alles Liebe Susanne